Als der Bauamtsleiter der Stadt Seligenstadt, sich mit der Beurteilung der Instandsetzungsfähigkeit des Sprungturms an die Firma RIBAS wandte, war der Turm bereits mehrere Jahre gesperrt. Der gesamte Sprungturm wies erhebliche Korrosion und Betonabsprengungen auf. Es handelte sich um ein filigranes Bauwerk, an dem der stetige, jährlich wiederkehrende Bauunterhalt das tatsächliche Schadensbild im wahrsten Sinne des Wortes „übertüncht“ hatte.
Bereits die Ergebnisse der Voruntersuchungen wiesen auf den hohen Chlorideintrag hin, was bei einem chlorierten Schwimmbad-Wasser nicht ungewöhnlich ist.
Die Planung sah den Abtrag der Farb- und Feinmörtelschichten mittels Höchstdruck-Wasserstrahl-Verfahren bei ca. 2000 – 2200 bar vor. Bereits oberhalb 1200 bar lösten sich großflächige Reparaturflächen vom Betonkern ab. Der bereits durch das Hellgrau des Betons vermittelte Eindruck wurde durch die Beprobung mittels Schmidt’schen Rückprallhammers bestätigt. Den Werten entsprechend wurde der Beton der Festigkeitsklassen C 16/20 bis C 20/25 zugeordnet. Die Feststellungen der Karbonatisierungstiefen und der Korrosionsschäden an der freigelegten Bewehrung dienten zur Festlegung der Abtragstärken des Betons. Dies führte relativ schnell zur Erkenntnis, dass die Bausubstanz des Sprungturmes sich hart an der Grenze der Instandsetzungsfähigkeit bewegte. Auf Grundlage dieser Erkenntnis fiel dann die Entscheidung, den Sprungturm komplett in eine neue Tragschale zu packen.
Um Form und Abmessungen des alten Sprungturms zu erhalten, werden die Kanten auf Schalungsschablone übertragen, die beim Spritzbetonauftrag als Lehren dienten. Schritt für Schritt näherte man sich mit Schalung und Spritzbetonauftrag der alten Form an. Bis auf 1,5 cm unterhalb der künftigen Oberfläche werden Betongemische der Körnung 0/8 mm mit spritzrauher Oberfläche aufgetragen. Die Wiederherstellung der eingeriebenen Oberfläche erfolgt mit Spritzmörtel der 0/4 mm Körnung.
Die Reprofilierung der horizontalen Flächen der Sprungturmplatten muss aus arbeitstechnischen Gründen handwerklich erfolgen. Verwendet wird hierzu eine mineralische Haftbrücke. Diese beinhaltet die korrosionsschützende Komponente. Frisch in frisch wird der PCC-Grobmörtel eingearbeitet und abgeglichen.
Nach einigen Tagen Wartezeit, sie ist der Festigkeitsentwicklung geschuldet, wird die gesamte Oberfläche mit einem spezialvergüteten Feinmörtel zum Egalisieren von Betonflächen im Ingenieurbau, Klasse R2 nach EN 1504 Teil 3, abgeglichen.
Zum vorbeugenden Schutz sowie der farblichen Gestaltung erhält die Oberfläche einen Oberflächenschutz auf Basis einer Reinacrylatversiegelung aus einem Grund- und zwei Deckanstrichen. Die Schwimmbadsaison ist somit eröffnet.
Unsere Leistungen: